If it can be imagined, it can be made: So war der #dmwhh-Academy-Workshop "Maker"

Am vergangenen Samstag feierten die DMW in Hamburg eine Premiere: Der erste #DMW-Academy-Workshop im Jahr 2014 hat stattgefunden! Das Thema: Maker, Internet of Things, Selberbauen von Technologie. Wir machten es uns im Eventbereich des Makerhub gemütlich und lauschten mit zehn Teilnehmern zunächst Seda Soleil, die eine kurze Einführung gab. Nach einer Vorstellungsrunde ging es dann mit David Burkhardt von Protonet weiter, der uns viele Möglichkeiten der Arduino-Technologie vorstellte. Unglaublich viel Inspiration und dabei immer der Hintergedanke im Kopf: „Wow, aber das ist bestimmt total kompliziert…“. Dass wir uns damit irrten, sollten wir im Laufe des Tages noch feststellen.

Nachdem die ersten Bauteile aus den Arduino-Sets verteilt wurden, wussten wir damit zunächst noch herzlich wenig anzufangen, doch mit Davids Anleitung steckten wir munter Elektronik nach Schaltplänen zusammen. Schon kurz darauf öffneten wir einen Programmier-Editor, schlossen unsere zusammengesteckten Bauteile per USB an die Computer und kopierten unseren ersten Code hinüber, um zu testen, ob wir bis hierhin alle Elektronik richtig gesteckt hatten. Und ab diesem Moment staunten und leuchteten alle Gesichter vor Begeisterung. Zu sehen, wie Elektronik durch die eigene Hand zum Leben erwacht – selbst wenn der Code erstmal nicht handgeschrieben war -, ist schon ein beeindruckendes Erlebnis.

Später kam Ali Jelveh hinzu, der uns gemeinsam mit David die Feinheiten des Codes erklärte, einige Beispiele durchging und uns vor allem bei der Fehlersuche tatkräftig zur Seite stand.

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Pro-Tipp: Bevor man laut schreit „Das geht nicht!“, erstmal gucken, ob wirklich alle Kabel fest sind!
Foto: Inken Meyer

Am Ende des Tages trugen wir alle sehr begeistert unsere personalisierten kleinen Roboter mit uns heim, denen wir neben der Elektronik auch noch einen Körper gebaut hatten. Dieser war übrigens nicht nur dekorativ, sondern durch die Bemalung mit Graphitstiften auch leitfähig – also eine vergrößerte Oberfläche für unseren kapazitiven Sensor (Berührungen, die die Elektronik bemerkt). Und – okay – die bunten Pfeifenreiniger befriedigten einfach unseren Spieltrieb.

So war es für einige, die vor Ort waren:

Inken Meyer

Inken MeyerFoto: Thies Arntzen
Inken Meyer
Foto: Thies Arntzen

Mir hat der Workshop sehr gut gefallen. Ich wollte schon immer mal selbst programmieren, dass Dinge etwas tun. Ich habe meinen Roboter Super-Eve genannt. Ich musste irgendwie an Eve aus „Wall-E“ denken, als ich sie bastelte. Sie kann über Ultraschall und eine Kontaktfläche Bezug zu ihrem Gegenüber aufbauen und reagiert über Blinken und Ton. Besonders sympathisch klingen die guten alten Super-Mario-Sounds aus den kleinen Lautsprechern.

Ich fand es spannend, herauszufinden, mit welchen leichten Möglichkeiten man Dinge in Bewegung bringen kann. Die Programmiersprache war für mich komplett neu und dennoch leicht verständlich. Man kann einfach an bestimmten Schrauben drehen und schauen, was dann passiert. David Burkhardt hat uns sehr gut erklärt, wie die Dinge zusammenhängen und was wir womit erreichen können.

Für dieses Arduino braucht man auf jeden Fall Zeit, Muße und ein bisschen Kreativität – und für alles andere gibt es Copy & Paste. Bei uns zu Hause ist ein kleiner Arduino-Hype entstanden und ich bin mal gespannt, ob unsere neue Wohnung verdrahtet wird.

Taalke Renken

Taalke RenkenFoto: Inken Meyer
Taalke Renken
Foto: Inken Meyer

Für mich war es der erste Workshop mit Elektronik-Komponente. Vor Programmierung habe ich keine Angst, damit beschäftige ich mich schon ein bisschen, doch Elektronik war für mich immer ein rotes Tuch. Dank David und Ali ist dem jetzt endlich nicht mehr so!

Mein kleiner Roboter (ich sollte ihm oder ihr auch so einen coolen Namen geben wie Inken…) sitzt mittlerweile neben mir am Schreibtisch und ich freue mich, meine freie Zeit damit zuzubringen, ihm neue Melodien beizubringen oder einfach ein bisschen an den Reglern zu drehen. Die Arduino-Boards werden mit einer in C/C++ implementierten Programmiersprache bespielt. Man kann sich auch einfach in der vielfältigen Open-Source-Community das ein oder andere Beispiel suchen und direkt verwenden. Und wer mehr will, wirft einen Blick in die Dokumentation und stellt fest, dass auch ein Programmier-Anfänger damit das ein oder andere machen kann – das finde ich absolut großartig!

Und in der entspannten Atmosphäre war es beim Workshop selbst für mich mit meiner niedrige Frustrationstoleranz gut auszuhalten – wohl nicht zuletzt, weil auch dank des Makerhub-Cafés für das leibliche Wohl immer gesorgt war.

Sanja Stankovic

Sanja und ihre Roboter (Bild: Inken Meyer)
Sanja Stankovic
Foto: Inken Meyer

Im Gegensatz zu Taalke hatte ich vor der Programmier-Komponente schon ein wenig Angst, weil ich das wirklich noch nie selber gemacht habe. Ich war positiv überrascht, wie viel man (trotz null Erfahrung) ausprobieren und welche Ergebnisse man erzielen konnte, nicht zuletzt weil Makerhub und Protonet den Workshop sehr liebevoll vorbereitet haben. Als mein LED-Licht wirklich SOS geblinkt hat, war ich ernsthaft euphorisiert und wollte vor Glück schreien – das Ausprobieren machte richtig Spaß und die Lust, lauter lustige Sachen mit „Ruby“ und „Romeo“ zu machen, ist geweckt.

Ein ganztägiger Workshop ist für Zehnjährige zwar doch ein bisschen viel (theoretisch habe ich jetzt zwei Roboter) – aber es machte unheimlich Spaß zu sehen, dass meine Tochter es ausgesprochen faszinierend fand, die Roboter Sachen machen zu lassen, die dann auch funktionierten, ohne, dass die Roboter sich darüber beschwerten 😉 Ich glaube, dass die Maker-Bewegung viel dazu beitragen wird, Techthemen Kindern und auch „Analogen“ auf spannende Art und Weise näher zu bringen. Ich freue mich mich auf eine Fortsetzung!

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