#DMW Berlin: Jetzt geht es um dein Geld

Babett Mahnert Workshop 1

Wie bekomme ich einen Überblick über meine Finanzen? Wie motiviere ich mich zum Sparen? Wo finde ich die passenden Anlageformen? Finanzen sind ein großes Thema und für viele ein Buch mit sieben Siegeln. Gerade Frauen schrecken vor Geldthemen oft zurück, so die Erfahrung von Babett Mahnert. Das möchte sie ändern. Die Finanzexpertin berät mit ihrem Unternehmen „Goldfrau“ vor allem Frauen, vermittelt bei Workshops und Vorträgen ihr Wissen. Zum Beispiel am 31. Januar 2020 im Rahmen des #DMW Neujahrsempfangs in Berlin. Im Interview verrät sie, was Sparen mit Träumen zu tun hat. Und welche Schritte zur finanziellen Freiheit führen.

 

Seit wann gibt es die „Goldfrau“ und warum? 

Nach 17 Jahren in vier Banken habe ich dem Finanzbereich vor drei Jahren den Rücken gekehrt. Damals habe ich gemerkt, dass meine Werte nicht mehr zu meinem letzten Arbeitgeber, einem DAX Unternehmen, passten. Ich habe ein Taschenlabel gegründet und war in Elternzeit mit meinem zweiten Kind. Aber das Finanzthema kam Ende 2018 zu mir zurück: Mich baten Freunde um Beratung. Dabei habe ich gemerkt, welche Freude mir das macht, weil ich wirklich helfen konnte. Daraus ist im Februar 2019 die „Goldfrau“ entstanden. Mein Hauptaugenmerk liegt auf dem Coaching von Frauen. 

 

Babett Mahnert berät vor allem Frauen in Finanzfragen. Foto: Goldfrau

Brauchen Frauen mehr Unterstützung bei Finanzfragen?

Viele Frauen trauen sich in Gelddingen immer noch zu wenig zu. Oft sind dafür alte Rollenbilder verantwortlich: Um die Finanzen kümmert sich der Mann. Deshalb verlassen sich Frauen dabei auf ihren Partner. Ich höre auch häufig Argumente wie: Ich war immer in Mathe schlecht, ich kann nicht mit Zahlen. Aber du musst kein Mathe können, um deine Finanzen zu regeln. Hinzu kommt noch, dass viele Frauen durch Elternzeit, Teilzeit und den „Gender Pay Gap“ vor allem im Alter finanziell schlechter gestellt sind als Männer.

Viele Frauen trauen sich in Gelddingen immer noch zu wenig zu.

 

Wie überwinde ich denn die Scheu vor Finanzthemen?

Es gibt einen simplen Trick: Schließe deinen Augen und überlege dir, welche Träume du verwirklichen würdest, wenn Geld keine Rolle spielt. Das kann alles sein – von einer Reise bis hin zu einem beruflichen Projekt. Hauptsache, es löst bei dir ein gutes Gefühl aus. So baust du leichter eine positive Verbindung zum Geld auf, als nur auf eine langweilige Zahl zu gucken. Die Begeisterung für dein Ziel brauchst du, um Finanzen zu deiner Priorität zu machen und beim Sparen durchzuhalten.

 

Viele möchten vor allem fürs Alter sparen, damit die Rentenlücke nicht so groß ist. Daran zu denken, löst ja kein gutes Gefühl aus. 

Deshalb ist wichtig, auch hier einen Bezug zu dir und deinen Träumen herzustellen: Wie willst du im Alter leben? Was möchtest zu machen, wenn du dann Zeit hast? Dafür brauchst du Geld, es eröffnet dir viele Möglichkeiten. Bei den Überlegungen darf es aber nie um Rentenlücke oder Angst gehen. Das macht dich klein und eng. Wenn du jedoch über Träume sprichst, wirst du groß und guckst nach vorne.

Grundsätzlich sollten Investitionen auf mehreren Beinen stehen, deshalb ist ein guter Mix aus verschiedenen Anlageformen wichtig.

 

Wenn ich meine Ziele vor Augen habe – wie geht es dann weiter?

Der erste Schritt: Beschäftige dich mit deinen Einnahmen und Ausgaben. Für Selbstständige ist das besonders wichtig. Aber auch Angestellte sollten genau wissen, was sie monatlich zur Verfügung haben. In meinen Coachings und Workshops erarbeiten wir das gemeinsam. Generell empfehle ich, mehrere Konten einzurichten um einen besseren Überblick zu haben. Ganz wichtig ist auch ein Tagesgeldkonto für deinen Notgroschen aus drei bis sechs Monatsausgaben. Diesen Betrag solltest du als erstes zur Seite legen. Das hat auch einen weiteren positiven Effekt: Du fühlst dich auch automatisch reicher, wenn du das gefüllte Konto siehst. Allerdings machst du wegen der niedrigen Zinsen momentan keinen Gewinn damit – aufgrund der Inflation wird das Geld sogar weniger. 

 

Aber ich möchte doch, dass mein Geld mehr wird.

Wenn das Sparschwein ausreichend gefüllt ist, folgt deshalb der nächste Schritt: langfristig und gewinnbringend anlegen. Grundsätzlich sollten Investitionen auf mehreren Beinen stehen, deshalb ist ein guter Mix aus verschiedenen Anlageformen wichtig. 

 

Wie finde ich die richtige Mischung?

Von der Bänkerin zur Gründerin: Babett Mahnert bringt viel Erfahrung aus der Finanzbranche mit. Foto: Goldfrau

Die ist ganz individuell. Es gibt drei Kriterien bei der Geldanlage: Sicherheit, Rendite, Verfügbarkeit. Du solltest dir also Fragen stellen wie: Wann brauche ich das Geld? Wie risikobereit bin ich? Möchte ich meine Anlagen aktiv managen oder das einem Experten überlassen? Und dann kannst du entscheiden: Setzt du zum Beispiel mehr auf Renten oder Anleihen – die oft eine feste Verzinsung haben. Das ist sicher, aber nicht sehr gewinnbringend. Oder du investierst eher in Aktien und Fonds. Die sind risikoreicher, werfen aber langfristig eine hohe Rendite ab. Wichtig ist, dass man sich informiert und nur Anlagen abschließt, die man wirklich versteht. Das gibt nochmal mehr Sicherheit. 

 

 

Hier findest du Babett Mahnert: 

Webseite

Podcast

 

Interview: Jana Galinowski

Fotos: Goldfrau

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