Barcamp Hamburg – Tag 2

Das war’s schon wieder, das Hamburger Barcamp, hanseatisches Nerdtreffen extraordinaire. Über den ersten Tag schrieben wir bereits hier. Nun zum zweiten und einem umfassenden Fazit, im besten Barcamp-Stil wieder total kollaborativ von einigen Hamburger DMW:


Sanja, @kassanja

Wer auf ein Barcamp kommt und erwartet, dort ausschließlich tiefsinnige, substanzielle und stundenlang vorbereitete Vorträge zu hören, wird vermutlich enttäuscht sein. Barcamps sind deshalb so inspirierend, weil es substanzielle und großartige Vorträge wie zum Beispiel den von Kixka gibt und spontane Sessions wie die über Ernährung von @moeffju.
Außerdem ist es toll, auch Wissen weiter zu geben. Am Samstag kam der Wunsch auf, dass wir Trello.com vorstellen, unser kollaboratives Projektmanagement Tool, mit dem wir unsere Digital Media Women Arbeit organisieren. Es macht Spaß, spontan eine Session vorzubereiten, darüber nachzudenken, warum man etwas gerne nutzt und dann anderen mit Tipps weiterzuhelfen. Und dazwischen gibt es viele tolle Begegnungen, Gespräche und Diskussionen, die einen selber unwahrscheinlich inspirieren und neue Denkanstöße geben. Was immer wieder deutlich wird: „Nehmen“ funktioniert nur in der Kombination mit „Geben“.

Dank euch waren wir Barcamp-Sponsoren. Im Bild: DMW Nicole Willnow, Carolin Neumann, Kixka Nebraska. (Foto: Annika von Manick)
Dank euch waren wir Barcamp-Sponsoren. Im Bild: DMW Nicole Willnow, Carolin Neumann, Kixka Nebraska. (Foto: Annika von Manick)

Die Session „Srum im Sales und Marketing“ von Nicole Pukala war diskussionsfreudig und super spannend. Die Frage, inwieweit man das agile Projektmanagement in anderen Bereichen als der Produkt- und Softwareentwicklung einsetzen kann, steht noch am Anfang. Gemeinsam mit Nicole und Christine Stumpf habe ich im Anschluss die Köpfe zusammengesteckt. Mal sehen, was wir gemeinsam aushecken werden.
Ansonsten gilt natürlich der größte Dank dem tollen Orga-Team und allen Sponsoren, die dieses Camp möglich gemacht haben. Und ja, ich freu mich schon jetzt wieder auf das nächste Jahr.
Und: Liebe Agenturen, was Kixka bei der Schlussrunde sagte: Wenn ihr eure Mitarbeiter auf das Barcamp schickt, dann beteiligt euch doch auch aktiv daran. Zum Beispiel mit Sponsoring durch euch oder eure Kunden und aktive Beteiligung – unterstützt insbesondere eure Kolleginnen dabei, eine Session zu halten.

Christine, @ChristineEnt

Top: Mein zweiter Tag fing gleich sehr interessant an mit Björn Tantaus Session „Facebook EdgeRank – Kennen, Verstehen, Ausnutzen“. Mir war zwar grob bekannt, wie Facebook auswählt, was ich zu sehen bekomme, aber die Herleitung des EdgeRank und die praktischen Tips, um die Interaktonsrate zu steigern, fand ich für mich – auch als Fanpage-Betreiber – sehr hilfreich.
Dann hatte ich endlich einmal Gelegenheit, Kixkas Überlegungen zur Identitätskonstruktion im Internet in der Session „About me – Die Digitale Fassade. Identitätskonstruktion im Netz“ kennenzulernen. Mit diesem Thema hatte ich mich bislang noch nicht beschäftigt und erhielt wertvolle Gedankenanstöße, insbesondere zu meiner – multiplen 😉 – Netz-Identität.
Ein weiteres Highlight war der Erfahrungsbericht von Taalke und Sanja zu dem Kollaborations-Tool Trello, das die Digital Media Women seit einem Jahr nutzen. Viele praktische Tips und ein überzeugendes positives Votum zu dem Tool, so dass ich beschlossen habe, Trello für die Vorbereitungen zur Social Media Week Hamburg 2013 zu nutzen.
Klasse fand ich auch die Session von Frank Sons zu UK-TV Shows, die mir einige bisher unbekannte Serien nahebrachte.
Last but not least: die perfekte Organisation, die herzliche und offene Atmosphäre, die vielseitigen Themen – das Barcamp ist für mich das beste Hamburger Event der „Szene“.

Flop: Mir ist dieses Jahr unangenehm aufgefallen, dass recht viel Müll und leere Flaschen stehen gelassen wurden. Ich selbst war auch mal nachlässig… Da können wir alle noch besser werden!

Sarah, @pusteblumemedia

Tolles Sessions und Learnings unter anderem die App „Shape Up Club“, mit der (und viel Disziplin, etc.) @themroc in einem Jahr 25 Kilo abnahm, und diverse Tools für den Mac wie dynaMite, das als Mac-Client die Zeiterfassung und Rechnungstellung für Freiberufler erleichtert.

Annika/“Shawty“, @rabbit_runz

Top: Klassentreffen-Feeling. Erst-Treffen von Onlinekontakten in Real Life. Learnings. Grundsätzlich gehe ich aus dem Barcamp voller Eindrücke und Learnings heraus und denke: Krass, wie viel hast du in so einer entspannten Atmosphäre wieder gelernt und mitgenommen!

Annika "Shawty" beim Barcamp (Foto: Rieka Anscheit, riekaspixsalon.de)
Annika „Shawty“ beim Barcamp (Foto: Rieka Anscheit, riekaspixsalon.de)

Flop: Es wurde bei der Abschieds-Session schon erwähnt, was mich leider gestört hat, war zunächst, dass die kleinen Räume so schlecht belüftet waren, es war ziemlich anstrengend, dort zu sitzen.
Ich bin kein Mathegenie, aber jetzt folgt mal eine ganz simple Milchmädchen-Rechnung von mir, womit ich keinem zu nah treten will, da ich weiß, dass nicht jeder dazu zählt, aber: Bei 400 Teilnehmern finde ich eine Spendensumme von knapp 500 EURO (was mein letzter Stand war) echt traurig. Die Einnahmen gingen echt an einen ganz tollen Zweck und unsere Teilnahme ist umsonst, das heißt, man war nicht in der Lage, zwei Euro pro Person zu spenden?

Schönste Session: Tatsächlich hat mich die Session „My life in the Israeli Army“ von Liron Tocker am meisten berührt, sie hat mich auch noch am Abend sehr beschäftigt und zu Gesprächen auch außerhalb des Barcamp angeregt. Es war auch interessant zu beobachten, wie viele Leute geflasht aus ihrer Session gegangen sind und sich in der Lobby weiter darüber unterhalten haben und Leuten, die leider Lirons Session verpasst haben, begeistert davon erzählten. Mega!

Was ich besser machen würde: Den Sessionplan herunterladen zu können wie bei dem DMW. Was ich bei dem Terminkalender der Hamburger Digital Media Women liebe, ist die Importfunktion in meinen eigenen Kalender. Ich weiß leider nicht, inwiefern das technisch umsetzbar ist, aber es wäre toll, wenn ich mir meinen eigenen Tages-Sessionplan zusammenstellen und herunterladen/auf den Homebildschirm legen/in meinen Kalender importieren könnte. Das wäre unheimlich fresh!
Und: Eine solidarische Teilnahmegebühr von zwei Euro einführen, die dann gespendet werden. BÄM! Kein Platz für die Ausrede, „Oh – ich hab gar kein Geld zum Spenden dabei“.

Mein Wunsch für 2013: Ich fand es schade, dass es zum Beispiel zum #Movember keine Session gab. Das Thema ist aktuell, wurde vor Ort repräsentiert (Props an @jormason), aber leider für das Thema für „Nicht-Kenner“ nicht aufgerollt.
Es wäre toll, wenn es nächstes Jahr mehr Sessions zu aktuellen Themen geben würde. Ebenso – klar, wir haben oft viele tolle Sessions aus/über/mit Cases aus Deutschland, UK oder gerne USA. Mich hat die Session von @lirontocker ja sehr fasziniert. Es wäre toll, nächstes Mal mehr Einblicke zu bekommen, was andere Länder so treiben. Sei es im Social Web, im Serienwahn oder wie sie atmen! 😉

Kixka, @Profilagentin

Ha Ha Ha, He He He, Hi Hi Hi, Ho Ho Ho, Hu, Hu, Hu – da lacht das Zwerchfell, die „Altluft“ entweicht und die Rednerin entspannt sich. Sigurt Lucht ist der Energie- und Atemmeister des Barcamps und ich hachte zusammen mit vier weiteren BarcamperInnen, um auf diese Weise Energie zu tanken. Die ich für meine Session zur digitalen Identitätskonstruktion gut gebrauchen konnte. Im deutlich übersichtlicherem Rahmen als auf der re:publica gab es aber wieder sehr gutes Feedback von den Teilnehmern, vielen Dank! Der zweite Tag verging wie im Flug, vielen Dank an die Top-Orga und das klasse Catering-Team!

Claudia, @neverevertown

Gestern war es endlich auch für mich so weit. Nachdem ich am Freitag leider nicht teilnehmen konnte, war die Vorfreude auf den Samstag umso größer. Das BarCamp Hamburg ist einfach ein besonderes Event mit einer ganz wunderbaren Atmosphäre, der Garantie auf Entscheidungsunfähigkeit bei Session Slots (immer mindestens zwei Vorträge klingen enorm spannend), den vielen lieben Menschen aus Hamburg und ganz Deutschland, und, ganz wichtig, Höchstleistungen des Orga-Teams und großem Engagement der Sponsoren, denen ich hier noch einmal danken möchte.

Ein bisschen Spaß mus sein: "Was uns an TV-Serien nervt"-Session beim Barcamp (Foto: Rieka Anscheit, riekaspixsalon.de)
Ein bisschen Spaß mus sein: „Was uns an TV-Serien nervt“-Session beim Barcamp (Foto: Rieka Anscheit, riekaspixsalon.de)

Schönste Session: Social Media-Kommunikation für Events von Stefan Evertz. Viele gute Tipps, vor allem sehr viele (vermeintliche) Kleinigkeiten, die aber wichtig sind und die es zu bedenken gilt. Es gab tolle Einblicke in Stefans Organisationsarbeit und in das Potenzial, das bisher bei der Social Media-Eventkommunikation oft noch nicht genutzt wird. Lehrreich, hilfreich, sehr nette Runde. Einziger Wermutstropfen: dass ich sie aufgrund unserer spontanen Session-Entscheidung nicht vollständig sehen konnte.

Learning: Nobody’s perfect – Serien nicht, und wir leider auch nicht. Trotz aller persönlichen Wertschätzung für Spontanität ist spontan manchmal eben doch zu spontan. In unserer Session dazu, was an Serien nervt, wäre etwas mehr Organisationsvorlauf gut gewesen. Trotzdem: Die Last-Minute-Vorbereitung mit Carolin und Mirko war super, auch Startschwierigkeiten sind in dem tollen Umfeld mal möglich (danke dafür!), und vor allem die aktive Mitdiskussion hat dann doch alles noch okay gemacht. Nun ja, am Ende war es gut, darüber lachen zu können und gerade auch dabei viel zu lernen.

Plan für nächstes Jahr: Mit etwas mehr Vorlauf allein eine eigene Session halten (schon auch bei einem früheren Barcamp, aber vor allem in Hamburg). Über meinen eigenen Schatten springen und keine Fun-Session halten, sondern etwas zu einem Thema mit Schwerpunkt aus meinen persönlichen Erfahrungen. Inspiration gab es beim diesjährigen Barcamp Hamburg und den vielen guten Gesprächen zudem ja wunderbarerweise wieder in Massen. 🙂

 

Carolin, @CarolinN

Auch wenn ich wegen zwei spontanen eigenen Sessions nichts, aber auch wirklich gar nichts vom sonstigen Programm am zweiten Tag mitbekommen habe, war auch dieser ein voller Erfolg. Schließt heißt es immer, das Kollaborative, die Kreativität und das Miteinander seien die Erfolgsfaktoren für gute Barcamps. Und auch wenn wir – siehe Claudias Anmerkungen – es eher auf Spaß statt Substanz anlegten mit unserer Session „Was an TV-Serien nervt“, weiß ich diese Erfahrung sehr zu schätzen. Technik-Fail eingeschlossen.

Spontane Sessionplanung beim Barcamp 2012 (Foto: Rieka Anscheit, riekaspixsalon.de)
Spontane Sessionplanung beim Barcamp 2012 (Foto: Rieka Anscheit, riekaspixsalon.de)

Mein Wunsch fürs Barcamp 2013: mehr Mut zu eher unnerdigen Sessions. Ob Fehler bei Online-Shops oder Erfahrungen von Social Media Managern – ich würde mich freuen, wenn noch ungewöhnlichere Themen präsentiert würden. Der Atem-Guru (den ich schon wieder verpasst habe, kaum zu glauben…) war schon ein guter Anfang. Beim Barcamp Ruhr haben wir zum Beispiel getanzt oder Impro-Theater gespielt. Da geht noch was!

Taalke, @talinee

Wie immer ein grandioses Erlebnis und – obwohl ich nach beiden Tagen absolut müde und kaputt war – bin ich danach immer wahnsinnig voller Energie und Tatendrang. Und das ist ganz einfach zu erklären: Das Barcamp Hamburg ist immer wieder unglaublich inspirierend durch den Input, den man wirklich in Massen dort bekommt. Besonders gefallen hat mir auch die Session von @lirontocker über ihre Zeit in der israelischen Armee. Und besonders die Selbstfindungssession von Jan Theofel fand ich sehr inspirierend.
Das Orga-Team hat meinen allerhöchsten Respekt, ebenso die Leute vom Kochwerk für das tolle Catering und den Service. Außerdem gebührt auch den Sponsoren mein Dank und allen weiteren Helfern und Beteiligten.


Einen Überblick, wer sonst noch was gebloggt hat und welche Sessions in irgendeiner Form online zu finden sind, findet ihr hier.

Mehr Barcamp-Bilder von Rieka Anscheit (alle Rechte vorbehalten) haben wir auf unsere Facebook-Seite gestellt.

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