Googles Goggles im Test

Manchmal lohnt es sich, einen zweiten Blick auf Apps zu werfen, die schon länger auf dem iPhone schlummern. Die Google Mobile App hatte ich bisher noch gar nicht aktiv genutzt, weil ich nach dem Laden bei iTunes vor einigen Wochen feststellte, dass Google Goggles in Deutschland noch nicht aktiviert ist. Umso größer die Überraschung, als ich nun zufällig darauf stieß und Goggles natürlich sofort ausprobieren musste. Wer noch nicht weiß, was Google Goggles überhaupt verspricht, kann sich dieses erste Video von 2009 anschauen:

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Kurz gesagt geht es um Bild-basierte Suchen, Visual Search.

Zuerst wird mit der App ein Recherche-Objekt fotografiert und hochgeladen:

In der App kann das Motiv auch beschnitten werden, so dass so wenig störende Nebeninformationen auf dem Bild sind, wie möglich. Dann läuft Goggles Scan darüber:

Das ist ganz schick und sehr googelig gemacht, die Scan-Quadrate scheinen wie Luftblasen im Wasser nach oben zu schwimmen.

Möglicherweise wirft die App eine Fehlermeldung aus, wenn zum Beispiel das Licht doch nicht so optimal war, wie die die Fotografin dachte. Dieses eigentlich frustrierende Erlebnis wird aber sehr clever aufgefangen, weil ganz reizvolle „ähnliche“ Motive gezeigt werden. Jedenfalls sieht auch dieser Schritt sehr gut aus.

Also ein zweiter Anlauf, der dann tatsächlich erfolgreich ist:

Die erkannten Bestandteile werden markiert und anklickbar ausgewiesen. Die Darstellung nach dem Anklicken entspricht den gewohnten Google-Trefferlisten, wobei ich mich etwas wundere, dass die App automatisch Deutsch anwendet und doch Dollar als Währung angibt.

Sehr schick ist auch die Hilfe-Seite geworden, die nach einem Klick auf das Fragezeichen auftaucht: Die Helligkeit der kleinen blauen Kreise variiert pulsierend, so dass die Fragezeichen fast zu atmen scheinen.
Mit dem Finger angetippt, erscheint ein Spot auf dem Motiv und eine kurze, prägnante Erklärung, was sich dahinter verbirgt.

Mein Eindruck ist, dass Goggles mit viel Liebe zum Detail umgesetzt wurde. Wie alltagstauglich die App ist, wird sich zeigen. Ich finde sie in allen Zusammenhängen sehr reizvoll, in denen ein Foto schneller als komplex formulierte Beschreibungen klar machen kann, was eigentlich gesucht wird. Mit meinem Hauptthema Profilgestaltung hat das im Moment noch nicht so viel zu tun – aber sicher ist es spannend, welche Treffer-Ergebnisse zum Beispiel das eigene Logo erzeugt. Praktisch ist die Möglichkeit, Visitenkarten einzulesen, die dann als Kontaktinformationen umgewandelt werden.

Bis dahin können auch einige der Möglichkeiten, die in diesem Video gezeigt werden, ausprobiert werden:

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Wer grundsätzliche Bedenken gegen die Datensammelwut von Google hat, sollte allerdings lieber die Hände von dieser App lassen, da die Scans mit Sicherheit auf den Servern Googles landen. Im deutschen Headquarter das Unternehmen Google von innen kennenlernen – das können die Digital Media Women Hamburg bei einer Exkursion am 7. April. Der Termin ist bereits ausgebucht, es gibt aber eine Warteliste!

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